Samstag, 18. Dezember 2010

#6

Ich lege mich auf mein gemachtes Bett, starre an die Decke und schließe nach zehn Minuten meine Augen. Denn dann bin ich auf dem Weg in meine Traumwelt. Mein Zufluchtsorts, wenn mir alles zu viel wird.

Hier gibt es die glückliche Hannah. Hier kann ich selbst entscheiden, wer in meiner Traumwelt erscheint, was passiert oder wer aus meiner Traumwelt verschwindet. 
In meiner Traumwelt ist mein Bruder noch am leben. Wir wohnen in unserem Haus, welches uns vor 5 Jahren abgebrannt ist und leben da ein wundervolles Leben. Es wird oft gelacht, und vielleicht auch zu oft. Meine Eltern geben mir die Zuneigung, Liebe, nach der ich mich schon so lange gesehnt habe und lesen mir alle Wünsche von den Lippen ab. Ich verstehe mich mit meinem Bruder großartig. Wir unternehmen viel zusammen, er ist mein bester Freund. 
In dieser Welt gibt es nichts, was mich stört. Es ist alles wunderbar und ich werde dort akzeptiert. Ich bin meine Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und mein Druckgefühl auf meiner Brust los und kann endlich anfangen zu leben. Und meine Suizidgedanken sind auch nicht mehr dort.

Dann klopft es an der Tür und mein Vater kommt rein. Er holt mich aus meiner Traumwelt, in die Realität zurück. Ich öffne die Augen schlagartig, hole tief Luft und werde schwach. Müde. 

Da ist es wieder. Das Druckgefühl auf meiner Brust.

Keine Kommentare: